Internet-Etikette des Stadtelternrates

Wie wollen wir miteinander umgehen? Einige Überlegungen und Hinweise zur Verwendung der Medien.

1. Erreichen Sie mit diesem Netzwerk Eltern?

Neben der grundsätzlichen Überlegung, ob ein Netzwerk wirksam ist, sind weitere Eckpunkte wichtig. Sie sollten sich fragen, welche Kosten an Geld und Zeit fallen mit der Nutzung an? Wer kann helfen, die Netzwerke lebendig zu halten? Sind Datenschutzbestimmungen zu beachten? Sind Popularität und Image des Netzwerks für die zu erreichende Zielgruppe relevant?Welche Funktionen und Angebote sind zu bedienen? Welcher Zeitaufwand muss für eine sinnvolle Bedienung des Netzwerkes aufgebracht werden? Vermeiden Sie unbedingt eine Mischung aus ehrenamtlichen, beruflichen und privaten Bereichen. Die Freigabe eigener oder fremder vertraulicher Informationen ist selbstverständlich Tabu.

2.0. Die 48-Stunden-Regel.

Gut gepflegte Netzwerke können viel Zeit binden. Gut, wenn man die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen kann. Viele Netzwerke bieten die Möglichkeit an, mit multiplen Nutzern zu arbeiten. Jeder Nutzer ist jedoch für den Außenstehenden nicht zu erkennen. Regelmäßig ist der Inhaber der Seite mit Namen im Impressum aufgeführt und haftet für jede Veröffentlichung. Um trotzdem aktuell zu bleiben und zeitnah zu reagieren, empfiehlt es sich, Beiträge zunächst für eine Veröffentlichung in 48 Stunden zu planen. Dies gibt dem Inhaber des Impressums genügend Zeit, den Beitrag zu lesen, zu löschen oder sofort freizugeben.“

2.1. Datenschutz ist zum Schutz der Daten da.

Schön ist es, wenn alle Daten frei zugänglich sind. Wenn Printmedien ihre Beiträge auch Online veröffentlichen, ist bei Angabe der Quelle (Datenschutzgesetz lesen und beachten!) einen Verknüpfung in das eigene Netzwerk kein Problem. Zitate sind, nach den Regeln des Zitierens erlaubt. Gerade als Organ des öffentlichen Rechts ist der SER dem Gesetz verpflichtet. Zuwiderhandlungen haben privatrechtliche Strafverfolgung in Aussicht. Es haftet zunächst stets der Inhaber des Impressums. Im Zweifel also prüfen lassen oder lieber eine geeignetere Quelle finden.

3. Verstellen Sie sich nicht.

Fiktive Identitäten sind was für Cosplay. Bleiben Sie authentisch aber höflich. Nicht nur Eltern, auch Stadtangestellte, die SBAL und Politiker recherchieren im Internet. Ihre Glaubwürdigkeit und Reputation leiden, wenn das Gesamtbild nicht stimmig ist. Lassen Sie nach Möglichkeit eine Person die Texte schreiben. Wenden Sie bei Veröffentlichungen die 48-Stunden-Regel an. Im ehrenamtlichen Bereich, kann keiner erwarten, dass sofort Antworten kommen. Daher lassen Sie Texte zunächst im Offlinebereich. Nicht selten ist die heiße Nachricht, auf die Sie „ganz schnell“ reagieren wollten, nur heiße Luft. Vermeiden Sie es außerdem, in den Netzwerken mit zwei Stimmen zu agieren. Das stiftet Verwirrung. Entscheiden was online geht, sollte stets der, der im Impressum auch seinen Namen dafür hergibt.

4. Plumpe Vertraulichkeiten sind nicht nur peinlich, sie schaden auch der Reputation.

Überlegen Sie sich vorab, welche Eltern Sie über welches Netzwerk ansprechen möchten. Eltern sind nicht die Kunden des SER, sondern deren Partner. Prüfen Sie die Sicherheitseinstellungen sorgfältig. Manch ein Nutzer pflegt vulgäre Sprache, die kann durch Einstellungen leicht geblockt werden. Überprüfen Sie auch Ihre eigenen Sicherheitseinstellungen Ihrer privaten Netzwerke. Ein „Gefällt mir“ zeigt auch das Profil dessen an, der den Button gedrückt hat. Bikinifotos haben, dann nicht öffentlich zu sein. Auch Schülersprecher können sich die Netzwerke des SER ansehen.

5. Gut funktionierende Netzwerke sind beliebt und schnell kommen Anfragen anderer Anbieter, auch was bei SER zu veröffentlichen.

Haben Sie keine Scheu davor, unerwünschte Anfragen abzulehnen. Eine taktvolle Rückmeldung, dass Sie nur Inhalte des SER veröffentlichen und Beiträge Dritter nur mit Kommentar des SER, vermeidet Missverständnisse und gehört zum guten Ton. Vorsicht ist insbesondere vor jenen geboten, die Netzwerke missbrauchen aus Geltungssucht.

6. Belästigen Sie Eltern nicht. 😉

Überfrachten Sie Eltern nicht mit Angeboten der freien Träger. Der SER vertritt in erster Linie die Interessen der Eltern und deren Kinder und nicht die der Vereine oder die der Stadtverwaltung.

7. Bleiben Sie freundlich.

Wahren Sie stets die Form der Höflichkeit. Auch wenn Sie Netzwerk-Partner als reale Freunde haben, kommt ein unvermitteltes Duzen bei mitlesenden Dritten nicht stilvoll an. Eine korrekte Anrede und ein höflicher Abschiedsgruß gehören bei Anfragen dazu und unterstützen Sie darin, von allen Seiten ernst genommen zu werden.

8. Humor ist erlaubt! 😉

Unbequemen Einträge müssen nicht aus dem Netzwerk gelöscht werden. Dies kommt einer Zensur gleich und sind den meisten Menschen zu recht suspekt. Reagieren Sie mit Humor, vermeiden Sie Verbissenheit. Entscheidend ist nicht der Beitrag, sondern Ihre und damit die Reaktion des SER. Doch auch hier gilt, höflich bleiben.

9. Eltern als Partner auf Augenhöhe: Halten Sie den Dialog lebendig.

Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Nachrichten. Setzen Sie Helfer ein, wenn Sie selbst nicht das Netzwerk bedienen können. Mindestens einmal pro Woche sollten Sie mit Ihren Netzwerk-Partnern kommunizieren. Auch bei Antworten auf Nachrichten kann die 48-Stunden-Regel eingesetzt werden. Nur wenn Sie direkt auf Anfragen oder Einträge in den Netzwerken reagieren, bleibt der Dialog lebendig.

10. Weitblick kommt vor Durchblick. Ist das Kunst oder kann das weg?

Überlegen Sie vor jedem Eintrag, ob er auch später noch für den SER gut ist. Im Internet geht fast nichts verloren. Stellen Sie sich bevor Sie etwas veröffentlichen die Frage: Möchte ich, dass diese Meldung auch in zwei Jahren gelesen werden kann? Nehmen Sie Rücksprache mit dem Inhaber des Impressums des Netzwerkes. Dieser sollte seine „innere Stimme“ achten und lieber den Beitrag löschen, bevor sie dem SER oder oder anderen schadet. Bedenken Sie, dass die Stadtverwaltung und die SBAL sehr genau das Handeln des SER prüft.

©2015 Petra Elias – Leiter Arbeitskreis Oberschule