Die Eltern durften auf der Chortreppe des Eva-Schulze sitzen zur Vollversammlung des KER Leipziger Land.

Der Stadtelternrat zu Gast auf der Vollversammlung des KreisElternRates Leipziger Land

Sehr gern sind wir der Einladung von Yvonne König der amtierenden Vorsitzende das KER Leipziger Land gefolgt. Wir durften auf der Chortreppe der Eva-Schulze sitzen. Doch nicht das Leipzig Schulzentrum ist gemeint, sondern das evangelische Schulzentrum Muldental in Großbardau.

Frau Lüpfert, Beigeordnete im Landratsamt, trug die Sichtweise des Landratsamtes zu Schulsanierung und Schülertransport vor. So ganz vom Tische seien Schulschließungen noch nicht. Es gäbe wohl noch immer Schulen, die unter Beobachtung stehen. Meist hat dies zu Folge, das jahrelang nur kleine Reparaturen erfolgt sind. Einige Gebäude benötigen dringend der Sanierung, so die Meinung der Elternvertreter.Ein Plakat Die Themen der Elternvertreter: Schülertarnsport und Nahverkehr, Schulausstattung, Schulschließung abwenden, Schulsanierung

Die Themen der Elternvertreter: Schülertarnsport und Nahverkehr, Schulausstattung, Schulschließung abwenden, SchulsanierungDie Elternvertreter der ländlichen Schule, zu denen auch Markkleeberg gehört, konnten sich vor Ort bei den bildungspolitischen Sprechern der Fraktionen im sächsischen Landtag informieren. Leider hatten DIE LINKEn und Bündnis 90 die Grünen kurzfristig absagen müssen, der Sprecher der AfD sendete eine Vertreter.

Richtig spannend waren die vorbereiteten Fragen zu den Fraktionen zu lesen. Wir haben sie für euch fotografiert:

Auch der  Stadtelternrat nutze die Gelegenheit, um mit den bildungspolitischen Sprechern der SPD Sabine Friedel und Lothar Bienst CDU ins Gespräch zu kommen. Das Hauptthema war dabei die Verbeamtung und die Inklusion.

Hoch ist den Teilnehmern anzurechnen, das sie trotz wolkenbruchartigem Regen den Weg nach Großbardau fanden. Die längste Heimreise hatten jedoch nicht die Elternvertreter, sondern hat Lothar Bienst, er musste noch bis nach Görlitz, um Heim zu kommen.

Pressestimmen:

Landkreis Leipzig/Großbardau

Eine erfreuliche Bilanz konnte der Kreiselternrat zu einer Befragung in Sachen Schülerbeförderung ziehen. Wie die stellvertretende Vorsitzende des Gremiums, Yvonne König, auf der jüngsten Vollversammlung in Großbardau erklärte, seien 760 ausgefüllte Fragebögen eingegangen. Diese habe man jetzt dem Landkreis überreicht.

Befragung soll Schwachstellen aufzeigen

Nach dem Start des Projektes Muldental in Fahrt hätten die Elternvertreter zahlreiche Berichte und Kritiken erreicht. „Viele anfängliche Probleme konnten mit den Beteiligten, wie Schulen, Landratsamt und Busunternehmen, geklärt werden.“ Um einen Überblick über die Schülerbeförderung im gesamten Landkreis zu erhalten und auf Schwachstellen weiter einzugehen, sei die Befragung initiiert worden. Ines Lüpfert, Zweite Beigeordnete des Landkreises, äußerte sich anerkennend zur Resonanz auf die Aktion. „Das Amt ist jetzt dabei, die Dinge auszuwerten.“ Abhängig vom Ergebnis wolle man das Thema weiter bearbeiten, kündigte Yvonne König an.

Zukunft der Schullandschaft und Ausbau der Schulsozialarbeit

Weitere Themen der Zusammenkunft im Evangelischen Schulzentrum Großbardau waren die Zukunft der Schullandschaft sowie der Ausbau bei der Schulsozialarbeit. Die dynamische Entwicklung vieler Kommunen stelle die Verantwortlichen vor große Herausforderungen, betonte Lüpfert. Gerade im Speckgürtel rund um Leipzig würde es verstärkt zu Engpässen kommen. „Wir sind gerade dabei, die Schulnetzplanung fortzuschreiben“, informierte die Beigeordnete. Sei es noch vor Jahren darum gegangen, dass Standorte geschlossen werden mussten, stehe man jetzt vor der Aufgabe, neue Kapazitäten zu schaffen, eventuell sogar komplett neue Schulen zu bauen. „Wir haben die Situation, das besonders in den Zuzugsgemeinden Einrichtungen aus allen Nähten platzen.“ Darauf müsse reagiert werden, betonte die Beigeordnete. „Die Schulträger wurden deshalb von uns gebeten, sich zu Perspektiven in ihren Kommunen, wie zum Beispiel neuen Wohngebieten, zu äußern.“ Auch das Thema freie Schulen spiele eine immer größere Rolle und sorge mitunter für eine gewisse Unberechenbarkeit, was Schülerströme anbelangt.

Bildungspolitiker mit Eltern an einem Tisch

Der Kreiselternrat hatte sich außerdem sächsische Bildungspolitiker eingeladen. An einzelnen Tischen konnte man mit Lothar Bienst, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, SPD-Bildungsexpertin Sabine Friedel und Michael Schober (AfD), Mitglied des Landesfachausschusses Schule und Bildung, diskutieren. Auch Bienst konnte nur eingestehen, was inzwischen jeder weiß: „Sachsen hat bei der Lehrerverplanung versagt.“ Warnungen seien immer wieder ignoriert worden, so der CDU-Experte. Nun könne man der Situation nur noch mit Verbeamtung begegnen. Schober, selbst Lehrer, schilderte seien Erfahrungen aus der Arbeit an einer Dresdner Oberschule. Auch hier gebe es massive Besetzungsprobleme, die teilweise von Eltern kompensiert würden. Schober: „An einigen Dresdner Schulen unterrichten bereits Eltern, um Ausfälle zu minimieren, Handwerksmeister suchen dringlich gute Facharbeiter, doch das erworbene Wissen der künftigen Azubis ist auf erschreckend niedrigem Niveau. Eine Berufsberatung findet praktisch nicht statt.“ Von Simone Prenzel

 

 

Beitrag von Petra Elias